Das Staatliche Leo-Tolstoi-Museum (Moskau), das Museum und Landgut „Jasnaja Poljana“ und die Staatliche Universität Tomsk starten ein neues Projekt, das über die Rettung Tolstois Nachlasses in den Jahren des Zweiten Weltkrieges erzählt.
Am 24. April 2025 wurden in drei Städten Russlands zur gleichen Zeit drei Ausstellungen eröffnet. Sie sind den Museumsmitarbeitern gewidmet, die es geschafft haben, Objekte aus Tolstoi-Museen aufzubewahren und diese Museen zu schützen. Die Ausstellungen rekonstruieren die Reise, die Museumsobjekte in den ersten Monaten des Krieges gemacht haben: Moskau – Jasnaja Poljana – Tomsk.
Die wissenschaftliche Bibliothek der Universität Tomsk wurde 1941 als „vollständig sicherer Ort“ für die Evakuierung von Tolstois Manuskripten und seinen persönlichen Gegenständen gewählt. Die Evakuierung wurde von Sophia Tolstaja-Jessenina, Tolstois Enkelin und Witwe von Sergei Jessenin, geleitet. Sie hat die Leitung der Tolstoi-Museen zu einem besonders schwierigen Zeitpunkt während des Krieges übernommen und zusammen mit Kollegen aus Moskau und Jasnaja Poljana die Objekte gerettet, die für alle Menschen in Russland und in der Welt wertvoll waren.
Die Ausstellungsbesucher erfahren über die 45-tägige Besatzung von Jasnaja Poljana durch deutsche Truppen, über die Zerstörungen des Tolstoi-Museums in Moskau durch Brand- und Explosionsbomben, über die Reise mit der Bahn nach Tomsk, die voller Hindernisse war und einen Monat dauerte, über das Leben der Museumsmitarbeiter weit weg von ihren Kindern und Familienangehörigen und über den Triumphrückkehr aller Museumsgegenstände, der 1945 erfolgte.
Die Vorbereitung auf die Evakuierung begann bereits im Sommer 1941. In den ersten Kriegsmonaten wurden die meisten Gegenstände ins „Gewölbezimmer“ gebracht. Die Führungen wurden nicht unterbrochen, und wie Sergei Schtschjogolew, ein Mitarbeiter des Museums, schrieb, erzählten seine Kollegen über „Krieg und Frieden“ meistens beim Motorenbrummen und Geschützdonner.
Die Frontlinie näherte sich an das Tulaer Gebiet, und Sophia Tolstaja-Jessenina hat den Rat der Volkskommissare gebeten, einen Eisenbahnwagen bereitzustellen, um „Gegenstände von weltweiter kultureller Bedeutung“ zu retten. Man sollte 110 Kisten mit Leo Tolstois persönlichen Gegenständen, Büchern mit seinen Notizen und seinen Porträts von Repin, Kramskoi und Serow evakuieren. Im Oktober 1941 hat das Museum zwei Wagen für diesen Zweck erhalten, und nach einer schwierigen 40-tägigen Reise sind die Gegenstände aus dem Tolstoi-Haus in die wissenschaftliche Bibliothek der Staatlichen Universität Tomsk gekommen.
Gegen Ende Oktober 1941 sind deutsche Truppen auf dem Landgut eingetroffen. Die Besatzung von Jasnaja Poljana dauerte eineinhalb Monate (45 Tagen). Im Tolstoi-Haus wurde die Division von General Guderian untergebracht. Die Soldaten haben sich barbarisch benommen: sie haben die Museumsmöbel als Feuerholz benutzt und das Haus in Brand gesetzt, als sie es verlassen haben. Die Bibliothek und die Schlafzimmer von Leo und Sophia Tolstoi wurden erheblich beschädigt. Um Tolstois Grab herum wurden etwa 70 Gräber der deutschen Soldaten gefunden.
Der Kriegsberichterstatter N. Iljinski schrieb: „Nicht weit vom Wolkonski-Haus … lag unsere Batterie, sie hat dem rückziehenden Feind nachgefeuert… Die sowjetischen Krieger haben auf die Geschosse kurze, aber ausdrucksvolle Aufrufe geschrieben: „Für Leo Tolstoi“, „Tod den Faschisten“, „Für Jasnaja Poljana“. Das wiederhergestellte Museum hat am 1. Mai 1942 seine ersten Besucher empfangen. Es war täglich bis 20 Stunden pro Tag eröffnet. Im Mai haben 2827 Menschen das Museum besucht, 2239 von ihnen waren Militärpersonen. Meistens waren es Soldaten der Roten Armee, die auf die Front gingen.
Am 12. Mai 1945 sind die Gegenstände aus dem Tolstoi-Haus aus Tomsk nach Jasnaja Poljana zurückgekehrt. Sergei Schtschogolew, der sie vor vier Jahren nach Sibirien abgeschickt hatte, nahm sie wieder auf. „Wir erleben einen aufregenden und freudigen Moment“, schrieb er ins Museumstagebuch ein.
Im Rahmen des Projekts werden in Jasnaja Poljana die Fotos aus der Kriegszeit sowie Gemälde, graphische Werke und Plakate ausgestellt. Einen besonderen Platz in der Ausstellung nehmen Archivakten mit Informationen über die Evakuierung der Museumsgegenstände, das Museumstagebuch und das Gästebuch mit Notizen von Rotarmisten.
Am 24. April 2025 wurden in drei Städten Russlands zur gleichen Zeit drei Ausstellungen eröffnet. Sie sind den Museumsmitarbeitern gewidmet, die es geschafft haben, Objekte aus Tolstoi-Museen aufzubewahren und diese Museen zu schützen. Die Ausstellungen rekonstruieren die Reise, die Museumsobjekte in den ersten Monaten des Krieges gemacht haben: Moskau – Jasnaja Poljana – Tomsk.
Die wissenschaftliche Bibliothek der Universität Tomsk wurde 1941 als „vollständig sicherer Ort“ für die Evakuierung von Tolstois Manuskripten und seinen persönlichen Gegenständen gewählt. Die Evakuierung wurde von Sophia Tolstaja-Jessenina, Tolstois Enkelin und Witwe von Sergei Jessenin, geleitet. Sie hat die Leitung der Tolstoi-Museen zu einem besonders schwierigen Zeitpunkt während des Krieges übernommen und zusammen mit Kollegen aus Moskau und Jasnaja Poljana die Objekte gerettet, die für alle Menschen in Russland und in der Welt wertvoll waren.
Die Ausstellungsbesucher erfahren über die 45-tägige Besatzung von Jasnaja Poljana durch deutsche Truppen, über die Zerstörungen des Tolstoi-Museums in Moskau durch Brand- und Explosionsbomben, über die Reise mit der Bahn nach Tomsk, die voller Hindernisse war und einen Monat dauerte, über das Leben der Museumsmitarbeiter weit weg von ihren Kindern und Familienangehörigen und über den Triumphrückkehr aller Museumsgegenstände, der 1945 erfolgte.
Die Vorbereitung auf die Evakuierung begann bereits im Sommer 1941. In den ersten Kriegsmonaten wurden die meisten Gegenstände ins „Gewölbezimmer“ gebracht. Die Führungen wurden nicht unterbrochen, und wie Sergei Schtschjogolew, ein Mitarbeiter des Museums, schrieb, erzählten seine Kollegen über „Krieg und Frieden“ meistens beim Motorenbrummen und Geschützdonner.
Die Frontlinie näherte sich an das Tulaer Gebiet, und Sophia Tolstaja-Jessenina hat den Rat der Volkskommissare gebeten, einen Eisenbahnwagen bereitzustellen, um „Gegenstände von weltweiter kultureller Bedeutung“ zu retten. Man sollte 110 Kisten mit Leo Tolstois persönlichen Gegenständen, Büchern mit seinen Notizen und seinen Porträts von Repin, Kramskoi und Serow evakuieren. Im Oktober 1941 hat das Museum zwei Wagen für diesen Zweck erhalten, und nach einer schwierigen 40-tägigen Reise sind die Gegenstände aus dem Tolstoi-Haus in die wissenschaftliche Bibliothek der Staatlichen Universität Tomsk gekommen.
Gegen Ende Oktober 1941 sind deutsche Truppen auf dem Landgut eingetroffen. Die Besatzung von Jasnaja Poljana dauerte eineinhalb Monate (45 Tagen). Im Tolstoi-Haus wurde die Division von General Guderian untergebracht. Die Soldaten haben sich barbarisch benommen: sie haben die Museumsmöbel als Feuerholz benutzt und das Haus in Brand gesetzt, als sie es verlassen haben. Die Bibliothek und die Schlafzimmer von Leo und Sophia Tolstoi wurden erheblich beschädigt. Um Tolstois Grab herum wurden etwa 70 Gräber der deutschen Soldaten gefunden.
Der Kriegsberichterstatter N. Iljinski schrieb: „Nicht weit vom Wolkonski-Haus … lag unsere Batterie, sie hat dem rückziehenden Feind nachgefeuert… Die sowjetischen Krieger haben auf die Geschosse kurze, aber ausdrucksvolle Aufrufe geschrieben: „Für Leo Tolstoi“, „Tod den Faschisten“, „Für Jasnaja Poljana“. Das wiederhergestellte Museum hat am 1. Mai 1942 seine ersten Besucher empfangen. Es war täglich bis 20 Stunden pro Tag eröffnet. Im Mai haben 2827 Menschen das Museum besucht, 2239 von ihnen waren Militärpersonen. Meistens waren es Soldaten der Roten Armee, die auf die Front gingen.
Am 12. Mai 1945 sind die Gegenstände aus dem Tolstoi-Haus aus Tomsk nach Jasnaja Poljana zurückgekehrt. Sergei Schtschogolew, der sie vor vier Jahren nach Sibirien abgeschickt hatte, nahm sie wieder auf. „Wir erleben einen aufregenden und freudigen Moment“, schrieb er ins Museumstagebuch ein.
Im Rahmen des Projekts werden in Jasnaja Poljana die Fotos aus der Kriegszeit sowie Gemälde, graphische Werke und Plakate ausgestellt. Einen besonderen Platz in der Ausstellung nehmen Archivakten mit Informationen über die Evakuierung der Museumsgegenstände, das Museumstagebuch und das Gästebuch mit Notizen von Rotarmisten.
Veröffentlicht : 16 april 2025